Lang gab es Diskussionen und Auseinandersetzungen zwischen den beiden Ländern, ob Ötzi in Südtirol, dass zu Italien gehört, oder Nordtirol gelebt hat. Die Mumie wurde in den Ötztaler Alpen auf südtiroler Seite gefunden, jedoch ganz nahe an der Grenze zu Nordtirol. Als mit der Zeit die ganze Welt verstand, dass es sich hier um einen einmaligen Fund handelte, waren beide Seiten so an Ötzi interessiert, dass sogar die Staatsgrenzen neu vermessen wurden. Die Vermessung im Jahre 1991 ergab allerdings, dass Ötzi 93 Meter von der Grenze entfernt auf italienischem Boden gefunden wurde. Zum Entschluss, dass er auch in Südtirol/Italien gelebt haben soll ist man erst lange Zeit später durch das Ergebnis seiner Zahnschmelzuntersuchung gekommen. Ötzi sei ein „homo tyrolensis“, ein Tiroler, berichtete damals die italienische Zeitung „La Republica“ mit großem Stolz. Die abgelagerten Minerale des Zahnschmelzes bildeten sich bereits in seiner Kindheit und blieben das ganze Leben lang unverändert. Ein Mensch soll über seine Nahrung ein Abbild des Bodens in seinem Körper abspeichern. Die Analyse ließ darauf schließen, dass Ötzi in der Nähe des Schnalstales bei Meran in Südtirol aufgewachsen ist. Außerdem haben bereits 1996 schottische Botaniker zwei Moosarten untersucht, die Ötzi bei seinem Tod bei sich trug. Diese Pflanzen wachsen nur auf der Südseite der Alpen. Das ist ein weiterer Hinweis auf die südtiroler Herkunft des Eismannes.