StartAbenteuerRadtour von Toblach nach Venedig

Radtour von Toblach nach Venedig

0 km

Als Teil der Radstrecke München Venedig führt die Radtour von Toblach nach Venedig durch die Dolomiten zu Strand, Meer und italienischem Flair

Am frühen Morgen sind wir mit dem Zug nach Toblach gefahren. Die Fahrräder hatten wir dabei, es genügte beim Ticket diese anzugeben. Im Zug gab es dann eigene Wagen, wo man das Fahrrad sicher verstauen konnte. Unser Ziel war folgendes: Von Toblach, dass im Hochpustertal nahe an der Grenze zu Österreich liegt, bis nach Venedig zu fahren. Im unseren Fall besser gesagt bis nach Jesolo und von dort mit dem Schiff nach Venedig. Dies ist der Teilabschnitt eines sehr berühmten Radweges, jener von München nach Venedig. Da wir aus Südtirol kommen und nicht gerade Radprofis sind, haben wir beschlossen von Toblach zu starten denn ab hier kommt unserer Meinung nach der mit Abstand schönste Teil. Und zwar geht es durch die majestätischen Dolomiten an wunderschönen Bergseen vorbei bis sich die Berge langsam abflachen und ins Flachland übergehen, wo weite Felder die Landschaft prägen. Und Venedig als Ziel, ich glaube man kann sich nicht mit etwas schöneren als die Lagunen Hauptstadt belohnen. Wir haben zwischen zwei Möglichkeiten gewählt. Eine war, zweimal auf dem Weg nach Venedig zu schlafen und dort nur einen Abstecher zu machen und gleich mit dem Zug wieder nach Hause. Wir haben uns dann dafür entschieden viele Kilometer zu machen und dafür eine der schönsten Städte der Welt in Ruhe genießen zu können. Also haben wir auf halber Strecke einmal übernachtet, sind dann bis nach Jesolo an den Strand gefahren und verbrachten dort einen schönen Abend. Am nächsten Tag konnten wir gemütlich frühstücken und mit dem Schiff nach Venedig fahren, wo wir noch den Nachmittag verbracht haben und schließlich mit dem Zug nach Hause gefahren sind. Aber nochmal von vorne. Der Start in Toblach geht anfangs auf einem gepflasterten Radweg in Richtung Dolomiten. Nach kurzer Zeit geht der Asphalt in einen Schotterweg über, der sehr breit ist. Außerdem ist dieser Abschnitt eigentlich einer der einzigen, der eine Weile eine leichte Steigung drin hat. Perfekt also für den Start, wenn man noch frisch und munter ist. Der landschaftlich attraktivste Teil dieser Tour beginnt meiner Meinung hier. Zuerst sieht man die Sextner Dolomiten mit den markanten 3 Zinnen zu seiner Linken und kommt dann zum wunderschönen Dürrensee

Der Dürrensee in den Sextner Dolomiten
Der Dürrensee in den Sextner Dolomiten

Der schönste Teil der Radtour von Toblach nach Venedig führt durch das Herz der Dolomiten

Zu den Fahrrädern ist noch folgendes zu sagen: Wir hatten alle eiin Mountainbike weil wir gerne in der Natur unterwegs sind und der Radweg führt euch durch Wälder und Wiesen. Mit einem Rennrad ist diese Strecke natürlich auch möglich, jedoch muss man sich natürlich immer an die Strasse halten. Nach dem Dürrensee kommt auch schon bald die regionale Grenze und zwar seid ihr dann nicht mehr in Südtirol, sondern in Venetien. Hier geht es immer auf einem wunderschönen Radweg bis zur nächsten größeren Ortschaft Cortina d’Ampezzo. Weiter dann durch die nächste Stadt in den Dolomiten, nämlich San Vito di Cadore und weiter durchs Cadore Tal.

Eine alte Zugstation in San Vito di Cadore
Eine alte Zugstation in San Vito di Cadore

Immer weiter Richtung Süden kommt man in eine Ortschaft namens Longarone, eine nette Ortschaft die leider zu oft mit eine der größten Katastrophen der Nachkriegszeit in Italien in Verbindung gebracht wird. Auf der anderen Seite des Flusses Piave wurde hier nämlich zwischen den Bergen ein mächtiger Stausee gebaut. Durch das Risiko der fallenden Felsbrocken und der damit bestehenden Gefahr einer Überschwemmung warnten Geologen stets vor dem Bau. Wie vorhergesehen kam es zur Tragödie, wo das Dorf Vajont komplett überschwemmt wurde und 2.000 Menschen ihr Leben lassen mussten. Weitere Details findet ihr hier. Die Staumauer kann man aus der Ortschaft Longarone beobachten, wo es auch ein Museum gibt. Es besteht weiters die Möglichkeit eine Führung am Staudamm zu machen oder für besonders sportliche einen Klettersteig. Uns ging zeitlich leider nichts von all dem aus. Immer weiter am Fluss Piave entlang kamen wir schließlich zu unserem ersten Ziel, der lago di santa croce. Ein sehr schöner See der besonders durch seinen konstanten Wind bei Wind- und Kite Surfern sehr beliebt ist. Es gibt sogar eine Anlage fürs wakeboarden, leider hatte diese geschlossen. Hier gibt es Unterkünfte direkt am See, wir haben uns für ein gemütliches Hotel entschieden, dass zwar nicht direkt am See war dafür aber nicht weit entfernt. Das Hotel hieß B&B da Guerrino, liegt im Zentrum von Farra d´Alpago und wir können es wärmstens weiterempfehlen. Die Zimmer sind sauber, das Frühstück ist lecker und die Gastgeber sind unschlagbar. Sehr kontaktfreudig, für jedes Problem eine Lösung und immer hilfsbereit. Für einen kurzen Aufenthalt die beste Lösung, da auch Preis/Leistung kaum zu toppen ist. Am nächsten Tag war es ziemlich schmerzhaft wieder auf den Sattel zu steigen aber das war zu erwarten. Hier kamen die ersten und einzigen Höhenmeter des Tages zum Einsatz und sobald diese geschafft waren ging es nur noch bergauf oder gerade aus. Vorbei an den wunderschönen Seen Lago Morto, Lago del Restello und Lago di Negrisiola durch Vittorio Veneto, Ponte di Piave und immer weiter Richtung Süden. Ich habe im Anschluss an diesen Artikel die Route eingefügt, die wir gefahren sind. Hier ist jedoch zu sagen, dass wir uns nicht immer an den vorgeschriebenen Radwege gehalten haben. Manchmal sind wir falsch gefahren und manchmal wollten wir schneller weiterkommen und sind ein Stück Hauptstraße entlang gefahren. Die Route dient dazu, damit ihr sehen könnt wie lange man ungefähr unterwegs, wo die Strecke ungefähr entlang geht und an welchen Ortschaften man vorbeikommt. Je näher ihr zum Meer kommt, desto mehr fährt ihr auf einsamen Straßen durch Wiesen und Felder. In Jesolo anzukommen war ein sehr gutes Gefühl, es herrschte zwar Riesentrubel jedoch war die Freude größer. Wir hatten das Hotel in Lido di Jesolo, so heisst der Teil von Jesolo, der direkt am Strand liegt. Hier konnten wir an einer Strandbar ein kühles Bier trinken und hatten noch genug Zeit um im Hotel einzuchecken, eine Runde im Meer zu schwimmen und eine Pizza essen zu gehen.

Nach zwei Tagen Abenteuer endlich am Meer angekommen

Lido di Jesolo (vorläufiges Ziel der Radtour von Toblach nach Venedig)
Lido di Jesolo (vorläufiges Ziel der Radtour von Toblach nach Venedig)

Ich rate euch immer wenn möglich einen Platz in der Pizzeria zu reservieren sonst könnte es euch wie uns gehen und müsst 10 Pizzerias abklappern, bis eine einen freien Platz hat. Am nächsten Tag sind wir noch gemütlich frühstücken gegangen und haben uns mit Freunden getroffen, die unsere Fahrräder mit nach Südtirol genommen transportiert haben. Das haben wir natürlich geschickt eingefädelt, alternativ hätten wir sonst die Fahrräder mit nach Venedig genommen. Dort gibt es eine Parkgarage in der man die Fahrräder für wenig Geld lassen kann. Danach hätten wir sie im Zug mitgenommen, der im Zentrum von Venedig startet. Um von Lido di Jesolo nach Venedig zu kommen könnt ihr nur zum Busbahnhof fahren. Von dort fährt regelmäßig ein Bus zum Hafen, von wo man mit einem kleinen Schiff direkt nach Venedig kommt. Beim Busbahnhof kann man ein Ticket kaufen, dass für Bus und Schiff zählt. Das Ankommen in Venedig nach einer langen anstrengenden Fahrradtour ist natürlich unbeschreiblich und wer noch nie in Venedig war wird vom Staunen kaum noch rauskommen.

Das wohlverdiente Traumziel: Die Lagunenstadt Venedig

Mit dem Boot zur Piazza San Marco
Mit dem Boot zur Piazza San Marco

Hier hatten wir genügend Zeit uns Venedig anzusehen und bei einem leckeren Eis auf unser Abenteuer zurückzublicken. Danach sind wir in den Zug eingestiegen und zurück nach Südtirol gefahren. Es war ein Abenteuer, dass wir sehr empfehlen können. Ihr seht wunderschöne Landschaften und kommt in Orte, die ihr mit dem Auto nie finden werdet. Die sportliche Herausforderung ist natürlich eine zusätzliche Genugtuung, die mit einem Ziel wie Venedig mehr als zurückgezahlt wird. Schreibt uns gerne, wenn ihr noch fragen habt.

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